Lokaler Prostatakrebs bezieht sich auf eine Krankheit, die auf die Prostata beschränkt ist. Diese Schlussfolgerung wird aufgrund der Ergebnisse der bildgebenden und digitalen rektalen Untersuchungsbefunde vor und nach der Biopsie gezogen. Lokaler Prostatakrebs umfasst alle Krankheiten, die die Kapsel nicht überschreiten, keine Lymphstationen betreffen und sich nicht auf entfernte Organe ausbreiten. Eine lokal fortgeschrittene oder metastasierende (auf den Körper ausbreitende) Erkrankung bedeutet Krebs, der sich über das Organ hinaus lokal auf benachbarte Organe oder entfernte Organe ausbreitet.
Das lokale Stadium des Prostatakarzinoms wird ebenfalls in drei Gruppen mit niedrigem, mittlerem und hohem Risiko eingeteilt. In den Leitlinien wird angegeben, dass bei diesen Gruppen einige unterschiedliche Behandlungsmodalitäten angewendet werden können. Diese Gruppen wurden entsprechend der unterschiedlichen Rezidivraten nach den Behandlungen gebildet.
Eine lokal fortgeschrittene Erkrankung ist hingegen bei der körperlichen Untersuchung zu spüren, wenn die Prostata ihre Kapsel überschritten hat. Darüber hinaus kann mit einer hochsensiblen Methode wie der multiparametrischen Prostata-MRT, bei der die Ebenen deutlich zu sehen sind, ein Urteil über die Kapselung, die Ausbreitung benachbarter Organe und den Erhalt des Gefäß-Nerven-Pakets eingeholt werden. Auch die Einbeziehung von Lymphstationen im Beckenbereich in die Bildgebung reiht sie in die Gruppe der lokal fortgeschrittenen Erkrankungen ein.
Metastasen beziehen sich auf die Beteiligung von Lymphknoten außerhalb des Beckens, von Knochen oder anderen entfernten Organen mit Prostatakrebs. Diese Diagnose kann mit Knochenszintigraphie, MRT oder PSMA-PET-CT gestellt werden.